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Kali Maya im Test: Leichter AM-Helm mit vielen Features

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Leicht, ungewöhnliche Kamerahalterung und quietscheblau: Das ist das erste, was beim Kali Maya auffällt. Mit 350 g gehört er zu den Leichtgewichten im Testfeld. Neben der recht auffälligen Farbe beim blauen Modell wird beim Maya auf verspieltes Design verzichtet, dafür trumpft der Helm mit einigen durchdachten Features wie der Kamera- und Helmlampen-Halterung auf. Der Kali Maya ist zu einem fairen Preis von knapp 100 € zu haben. Wie der Maya im Test abschneidet, lest ihr hier.

Kali Maya im Test

Technische Daten

HerstellerKali
ModellMaya
Modelljahr2015
KategorieFahrradhelm - Halbschale
EinsatzbereichTrail, All-Mountain, Enduro
Aufbau / StrukturEPS-Schaum, Inmould Helmschale
Belüftungsöffnungen12
VerschlussSteckschnalle
TechnologienKamerahalterung, Lampenhalterung
Helmschildja, abnehmbar und verstellbar
FarbenMatte Black, Matte Blue, Matte White/Black
GrößenS / M 55-61 cm, M / L 60-63 cm
VerstellungKopfumfang über Schiebe-Verstellmechanismus
Gewicht350 g (Herstellerangabe)
Preis (UVP)99,90 € (Preisvergleich siehe unten)

In der Hand

# Der Kali Maya von oben

Form & Schalenaufbau

Der Kern des Helms besteht aus EPS-Schaum und ist im In-Mould-Verfahren mit der Kunststoff-Schale verbunden. Bei der besonderen Composite Fusion Technologie kommt weicherer EPS-Schaum mit einer geringeren Dichte zum Einsatz, der von Stiften mit härterem EPS-Schaum mit höherer Dichte durchzogen ist. Die Stifte sollen im Falle eines Aufpralles die Kräfte besser über den gesamten Helm verteilen, wobei der weichere EPS-Schaum Stöße besser absorbieren kann.

Durch den Einsatz der In-Mould-Technik in Verbindung mit der Composite Fusion Technologie fällt das Volumen des Helmes geringer aus, ohne Abstriche bei Stabilität und Sicherheit zu machen – so die Ansage von Kali. Somit sieht der Kali Maya im Vergleich zu anderen Enduro Helmen sehr schlank aus.

# Uphill bei warmem Wetter auf La Palma

Die Halterung für Helmkamera und -lampe ist am Visier angebracht. Moment, am Visier? Ja, das ist so gewollt: Im Gegensatz zur Montage auf dem Helm bietet dies den Vorteil, dass im Sturzfall keine zusätzlichen Kräfte auf die Schale einwirken. Das Visier ist aus einem starken, flexiblen Material gefertigt, das einiges aushalten sollte.

Verarbeitung

Der Kali Maya weist insgesamt eine hohe Verarbeitungsqualität auf. Das Visier ist zwar sehr weich, aber trotzdem stabil, sodass es den ein oder anderen Sturz aushalten sollte. Es ist mit drei Schrauben am Helm befestigt und kann somit ordentlich fixiert werden. Die im Lieferumfang enthaltenen Halterungen für Helmlampen und -kameras wirken recht filigran, hielten im Test aber ohne Probleme durch. Die Polsterung des Helmes besteht aus einem einzigen Stück mit integriertem Insektennetz – dieses kann einfach entnommen, gewaschen und wieder eingesetzt werden.

# Das einteilige Polster mit Insektennetz kann einfach herausgenommen und gewaschen werden

Verstellung

Der Kali Maya wird in zwei Größen angeboten:

  • S / M 55-61cm
  • M / L 60-63cm

Der Verstellmechanismus funktioniert über zwei Schieber, ebenso wie beim Fox Flux. Um den Helm enger zu stellen, werden diese zusammengeschoben und rasten ein, zum Lösen müssen beide Schieber eingedrückt und auseinandergeschoben werden. Hier benötigt man beide Hände, um den Verstellmechanismus zu bedienen. Im Test stellte dies kein Problem dar, da der Kali, einmal eingestellt, immer gut auf dem Kopf saß – einzig das Öffnen ist während der Fahrt einhändig so nicht möglich.

# Um den Verstellmechanismus zu bedienen ...
# ... benötigt man beide Hände

Die Sitzhöhe des Verstellmechanismus im Nacken kann nicht eingestellt werden. Jedoch ist die Aufhängung der Schnalle sehr weich gehalten, wodurch sie sich automatisch passend am Hinterkopf posititioniert; dazu lässt sich die Höhe des Visiers stufenlos in über einen großen Bereich anpassen. Fixiert wird es über eine dritte Schraube in der Mitte des Visiers, die dafür sorgt, dass das Visier auch während schneller Fahrt in der eingestellten Position bleibt.

Sicherheit

Die Rückseite des Helms ist recht weit in den Nacken gezogen, was hier für den nötigen Schutz sorgt. Durch den Einsatz der Composite Fusion Technologie der zwei verschiedenen EPS-Schäume soll der Helm die Kraft bei einem Aufprall sehr gut absorbieren können.

Montage von Helmlampen und -kameras

Die Helmlampen und -kameras werden beim Kali Maya auf einer Vorrichtung auf dem Visier montiert, dass recht weit vorne auf dem Helm sitzt. Das soll bei einem Sturz verhindern, dass die Halterung zusätzliche Kräfte auf die Helmschale überträgt.

# Für die Kamera ist die Halterung leider etwas wackelig ...
# ... für die Lampe ist sie aber durchaus brauchbar

Zunächst waren wir skeptisch, denn es sah so aus,, als müsste der Helm auf dem Kopf nach vorne rutschen, wenn man so weit vorne eine schwere Lampe oder Kamera montiert. Im Einsatz zeigte sich jedoch, dass der Maya unerwartet gut ausbalanciert ist und sich mit montierter Lampe und Kamera sehr angenehm fährt. Leider ein Nachteil der Konstruktion: Da das Visier ziemlich weich ist, können Aufnahmen mit der Helmkamera etwas verwackeln.

Die Montage gestaltet sich etwas hakelig, da das Visier wie erwähnt ziemlich weich ist und einige Kraft aufgewendet werden muss, um die mitgelieferten Halterungen auf die Montageplatte auf dem Visier zu befestigen. Die filigran wirkenden Halterungen und das Visier hielten im Test aber problemlos durch. Der große Vorteil dieser Montagemöglichkeit ist, dass man nichts mehr auf den Helm kleben muss, um seine Lampen oder Kameras zu befestigen.

Auf dem Kopf

Passform / Sitz / Tragekomfort

Der Kali Maya trägt sich sehr angenehm –  der Kopf wird vom Helm gut umschlossen und selbst bei langen Touren fährt es sich mit dem Maya komfortabel. Dank des weit innen angesetzten Kinnriemens kann dieser sehr eng anliegend eingestellt werden, wodurch ein straffer Sitz gewährleistet wird.

# Robuste Front mit nur zwei Belüftungsöffnungen

Das im Polster integrierte Insektennetz wird jeden freuen, dem schonmal eine Wespe in den Helm geflogen ist – bei aktuellen Enduro-Helmen ist solch ein Schutz mittlerweile selten geworden. Gerne mehr davon, liebe Hersteller! An der Rückseite des Helmes wurde auf eine Polsterung verzichtet, was beim Tragen aber nicht negativ auffällt.

Trotz des Verzichts auf einen Goggle Clip kann dank der Form des Helmes auch eine große DH-Brille bequem und ohne Verrutschen getragen werden. Gegen Sonne und Matsch schützt das gut einstellbare Visier. Durch das Verstellsystem lässt sich der Kali Maya gut an die Kopfgröße anpassen, sodass sich ein straffer, aber komfortabler Sitz ohne Druckstellen ergibt. Nur bei sehr kleinen Köpfen stößt der Verstellmechanismus an seine Grenzen: Bei einem Kopfumfang von 56 cm wie bei mir ist die untere Grenze der kleinen Größe schon erreicht. Wer einen sehr geringen Kopfumfang hat, sollte den Helm also definitiv vorher anprobieren.

# Seitlich ist der Helm nicht ganz so weit heruntergezogen
# Im Nackenbereich sitzt der Helm recht tief

Belüftung

Für die Kühlung sollen 12 Belüftungsöffnungen sorgen. Während die Lufteinlässe insgesamt sinnvoll angeordnet sind, fallen die beiden an der Front recht klein aus. Da die Belüftung hier zusätzlich durch das Visier und das Insektennetz eingeschränkt wird, kann die Hitze an der Stirn nicht ideal abtransportiert werden und der Helm wird im Sommer recht warm. Allerdings nimmt die Polsterung an der Stirn den Schweiß auf und hält ihn so von den Augen fern.

# Nur kleine Belüftungsöffnungen im Visier

Schutzwirkung

Obwohl der Helm recht schmal wirkt, soll er dank der Composite Fusion Technologie eine gute Schutzwirkung aufweisen. Durch den straffen Sitz und den recht tief gezogenen Nackenbereich sorgt der Kali Maya für ein sicheres Gefühl.

# Der Kali Maya im Parkeinsatz in Winterberg

Test-Fazit – Kali Maya

Der Kali Maya ist ein vergleichsweise leichter Trail-Helm, der bequem auf dem Kopf sitzt und einen robusten Eindruck macht. Positiv aufgefallen ist die Kamera-/Lampenhalterung, welche die Montage von Klebeplatten wegfallen lässt. Auch die Polsterung des Helmes mit integriertem Insektennetz, die aus einem einzigen Stück besteht und dadurch einfach waschbar ist, gefällt uns gut. Die Belüftung des Helmes ist, bis auf die recht warme Stirn, in Ordnung. Mit dem Kali Maya erhält man insgesamt einen guten All Mountain/Enduro Helm mit durchdachten Features zum fairen Preis.

Stärken

  • recht leicht
  • sehr bequem
  • robust
  • durchdachte Kamera/Lampen-Halterung

Schwächen

  • Verstellsystem am Hinterkopf kann nur beidhändig bedient werden
  • Geringe Belüftung an der Stirn
  • Kamera-Haltung etwas hakelig zu montieren
# Auch auf La Palma war der Kali Maya ein treuer Begleiter

Kali Maya – Preisvergleich

Abruf der Information: 29.12.2015 10:57:47
Produktpreis*: 99,90 EUR
zzgl. Versandkosten*: n.a.
Preis kann jetzt höher sein.
Verfügbarkeit*: s. Shop
99,90 EUR

Hier findest du weitere MTB-Helm-Tests:


Weitere Informationen

Website:www.kaliprotectives.com
Text & Redaktion: Sebastian Beilmann | MTB-News.de 2015
Bilder: Sebastian Beilmann, Johannes Herden

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Trek Procaliber 9.8 SL mit Lauf Fork im Kurz-Test: Unverhofft kommt oft

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Was für meinen Opa die „Kneipe an der Ecke“ war, ist für mich der „Radladen nebenan“. Warum immer digital seine Kauflust befriedigen, wenn man sich genauso gut analog Erleichterung verschaffen kann? So stehe ich an der Theke von Bikes4Fun und bin auf der Suche nach einem 29+ Reifen für mein neues Projekt. Rob ist Chef des Ganzen und schwärmt mit glänzenden Augen von seinem neuen Trek Procaliber 9.8 SL (siehe auch unseren Artikel zur Bike-Vorstellung). Als wäre das IsoSpeed Gelenk nicht schon Highlight genug, steckt da auch noch eine Lauf Fork im Steuerrohr (zu unserer Vorstellung). Die Gelegenheit, dieses Radkonzept direkt am nächsten Tag auf einer ausgiebigen Tour testen zu können, lasse ich mir nicht entgehen. Glänzende Augen sind eine Infektionskrankheit.

# Kein Gelenk, was eine Federung unterstützt - eher wird hierdurch das Sitzrohr vom Hauptrahmen entkoppelt, was einen spürbaren und komfortablen Flex zur Folge hat
# Lauf Trail Racer: Parallelogramm-Federgabel mit Blattfedern aus GFK

Das Trek Procaliber mit seinem IsoSpeed Gelenk ist, neben dem BMC Teamelite mit seinem MTT System und dem Focus Raven, mit seinem Leichtbaurahmen eins der vielversprechendsten Racehardtail-Konzepte der Saison 2016. Jeder löst die Suche nach Komfort anders: Trek verbaut eine Lagerung. BMC setzt auf ein Dämpfungssystem im Hinterbau. Focus versucht, über einen hohl geformten Sitzknoten in Verbindung mit einer neu entwickelten Komfortsattelstütze innovativen Rahmenbau an den Kunden zu bringen.

Was ist dran am Versprechen von Trek, das schnellste, komfortabelste und intelligenteste Hardtail zu bauen? Auf den ersten Blick ist alles tadellos am Rahmen – so, wie man es bei einem Bigplayer erwartet. Den großen Unterschied zum Rest der Hardtail-Elite auf dem Markt macht das Gelenk am Oberrohr aus: Flexibel über eine Lagerung mit dem Sitzrohr verbunden soll es DEN Unterschied ausmachen. Das alles mit einem vernachlässigbaren Mehrgewicht von 50 Gramm zum Superfly-Rahmen ohne IsoSpeed Gelenk ist es ein vielversprechendes Verkaufsargument für jeden, der mehr Komfort am Hardtail sucht.

Wenn der Blick dann von hinten nach vorne schweift, weiten sich die Augen und bleiben ungläubig an diesem Konglomerat aus Carbon und GFK hängen, der Lauf Trail Racer. Was der eine als Verballhornung des Begriffs Design versteht, ist für den anderen die Piemontkirsche des Carbonbaus. Dadurch lässt sich das Procaliber ohne große Probleme unter die Marke von 9 kg zu drücken. Der von mir gefahrene Aufbau mit den schweren Reifen, Bremsscheiben, Alukurbeln und Lenkerhörnchen bringt es auf respektable 9,2 kg.

# Das IsoSpeed-Gelenk kennt man bereits aus dem Rennrad-Bereich
# Definitiv die ungewöhnlichste Federgabel auf dem Markt - die Lauf Trail Racer

Ich auf jeden Fall kann mir vorstellen, dass die Begrenztheit beider Systeme in Kombination eine äußerst ausgewogene Beziehung im Rennbetrieb eingehen werden.

Im Gelände wird eins schnell klar: das Trek bringt den versprochenen Flex im Hinterbau an das Hinterteil des Kunden. Man merkt ganz deutlich, wie der Hinterbau arbeitet, das ist auch deutlich für einen Hinterherfahrenden zu erkennen. Wer aber Wunder erwartet, der sollte ein gutes Wort in der Kirche für die Radindustrie einlegen.

Trek hat das Racehardtail nicht neu erfunden, aber setzt doch neue Maßstäbe in Sachen Komfort. Besonders auf schnellen Abfahrten gibt das IsoSpeed Gelenk mehr Sicherheit und Wohlgefühl. Dadurch wird eine höhere Geschwindigkeit ermöglicht und ich kann häufiger im Sattel verbleiben. Gibt man mal so richtig Druck auf das Pedal spürt man, wie man sich in den Hinterbau „reindrückt”. Das ist im ersten Moment etwas ungewohnt bei einem Hardtail, aber als störend oder nachteilig empfinde ich es nicht.

Je ruppiger das Gelände, desto weniger kann das Gelenk seinen Vorteil ausspielen. Dafür wurde das System aber auch nicht entwickelt. Das Procaliber ist kein Fully! Cross-Country und schnelle Marathonrennen – hier kann der Rahmen seinen Komfort in Vortrieb umsetzen.

# Der Winter der ein Frühling ist bietet die besten Voraussetzungen zu einer ausgiebigen Testtour.

Die Lauf Fork Trailracer, vielgepriesen und ebenso oft gescholten, ist keine Offenbarung, wenn man mit den falschen Erwartungen an sie heran geht. Die kleine Firma Lauf hat mit ihrem Konzept nicht das Ei des Kolumbus gefunden. Sie schafft es aber, die Lücke zwischen Starrgabel und konventioneller Federgabel zu schliessen. Wer seine Erwartungshaltung richtig einordnet, der wird die Lauf sehr schnell lieb gewinnen. Leicht ist sie, mit unter 1000gr. Ihre 60 mm Federweg sind ausreichend, um auf schnellen Wegen und Trails unterwegs zu sein. Der große Vorteil der Lauf Trailracer ist ihr unauffälliges Fahrverhalten im Wiegetritt. Auch sie gibt leicht nach, aber die paar Millimeter sind weder störend noch leistungsmindernd.

Im Sitzen und mit Druck auf dem Pedal hat die Lauf Fork leichte Antriebseinflüsse, wie sie auch viele konventionelle Gabeln aufweisen. Diese empfinde ich aber nicht als auffälliger. Hier ist für mich die Lefty immer noch das Maß der Dinge. Die Performance der Gabel ist sehr racelastig und zaubert mir ein Lächeln aufs Gesicht. Ruppig kann sie auch. Jedoch: je ruppiger es wird, umso mehr können konventionelle Gabeln ihren Vorteil ausspielen. Das bei der Trailracer auszugleichen, liegt im technischen Fahrvermögen des Fahrers, dann ist auch der Spaß weiterhin garantiert.

# Die Suche nach dem schönsten Schlammloch ist in anderen Jahren einfacher gewesen

Für mich, als passionierten Starrgabelfahrer und Liebhaber des Wiegetritts, ist die Lauf Fork eine echte Alternative. Sie ist die erste „federnde Starrgabel“, die viele normalerweise nicht vereinbare Attribute in einem Produkt vereinbart: Federung, Komfort, Antriebsneutralität, Wartungsfreiheit, einstellungsbefreites Setup, Leichtbau. Scheitern kann die Gabel nur am Preis und der falschen Erwartungshaltung an die Performance.

Lauf Fork und Trek Procaliber: eine arrangierte Beziehung, die beiden gut tut. Sie ergänzen sich in ihren Möglichkeiten hervorragend. Nach einem halben Jahr Fatbiketests kann ich dem Trek/Lauf Rennsemmel das Prädikat „Fatbikefeeling“ verleihen, ohne dies mit den Nachteilen der dicken Reifen erkaufen zu müssen.

# Ein Racehardtail mit Spaßpotential und einem "Vorwärts" auf dem Stollen

Das alles erfahren in einem Kurztest ist natürlich nur ein erster, durch die spontane Begeisterung und der begrenzten Testmöglichkeiten, getragener Eindruck. Vielleicht ergibt sich im Laufe der kommenden Saison noch die Möglichkeit, eine Lauf Fork ausgiebiger zu testen. Für alle Racer auf der Suche nach Komfort, sind die neuen Konzepte am Markt ein Grund, seinen Blickwinkel zu erweitern.

In diesem Sinne, Think Pink – eure Muschi


Weitere Informationen

Website: www.trekbikes.com
Text & Redaktion: Mario Peters | MTB-News.de 2015
Bilder: Mario Peters

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Specialized Ambush Enduro-Helm im Test: Vorsicht, Überfall!

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In unserem Test muss der neue Specialized Ambush Enduro-Helm beweisen, was unter seiner giftig grünen Schale steckt. Nach der Vorstellung des Helms haben wir so schnell es ging einen der spannendsten Helme der Saison mit auf die Trails genommen um herauszufinden, ob der 179,90 € teure Neuling sein Geld wert ist. Wie er sich geschlagen hat, lest ihr im dritten Teil unseres Enduro-Helmtests.

# Das neue Topmodell von Specialized: der Enduro-Helm "Ambush"

Specialized Ambush – Test

Bei der ersten Vorstellung des Specialized Ambush Helms zu Beginn diesen Jahres haben wir nicht schlecht gestaunt: ein gesalzener Preis von 179,90 € aber auch ein versprochenes sehr niedriges Gewicht (248 g ohne Visier) und allerlei konstruktive Maßnahmen um gute Belüftung mit bestmöglichen Schutz zu vereinen und die klare Ansage, dass dieser Helm so universell als nur möglich einsetzbar sein soll, haben uns aufhorchen lassen. Hohe Erwartungen weckt Specialized so im Bezug auf den Helm und wir sind durchaus gespannt gewesen, wie er sich in der Praxis schlagen würde. Der in drei Größen und sechs verschiedenen Farben erhältliche Helm hat sich im direkten Vergleich mit einigen der besten Helme dieser Saison beweisen müssen.

# Die Schale des Specialized Ambush ist aus vier Teilen gefügt, die im In-Mold-Verfahren fest mit dem EPS-Kern verbunden werden
# Kann der Helm ihn überzeugen? - Testfahrer Maxi Dickerhoff unterwegs mit dem Specialized Ambush Helm
# In drei Schalengrößen bietet Specialized den Ambush an, der zum Preis von 179,90 € angeboten wird (UVP)

Technische Daten

HerstellerSpecialized
ModellAmbush
Modelljahr2015
KategorieFahrradhelm - Halbschale
EinsatzbereichTrail, All-Mountain, Enduro
Aufbau / StrukturEPS-Schaum, In-Mould-Schale
Belüftungsöffnungen20
VerschlussSchnappverschluss
TechnologienAramid-Verstärkungskäfig, Multi-Density EPS Bauweise, Mindset 360 Fixiersystem, Micro-Index Visier, 4th Dimension Belüftungssystem, Gutter Action Brow Innenfutter, Tri-Fix-Riemensystem
FarbenHyper Green Speed-Streak, Black Logo, Gloss White, Grey Logo, Moto Orange Speed-Streak, Turquoise / Hyper Green, White Logo
GrößenS, M, L
VerstellungKopfumfang, Position Verschlusssystem, Visier
Gewicht305 g
Preis179,90 € (UVP)

In der Hand

Form / Schalenaufbau

Frisch aus dem Karton macht der Specialized Ambush einen sehr guten Eindruck. Er fühlt sich leicht an, sieht gut aus und bei der Farbgebung gibt es genügend Auswahl. Gleiches gilt für die Größen, wo Specialized drei Schalen anbietet, die einen breiten Bereich abdecken können sollen.

# Im Nacken und an der Schläfe ist der Helm besonders tief nach unten gezogen, so dass er bei seitlichen und nach hinten gehenden Stürzen besser schützen soll

Konstruktiv baut der Ambush auf einem Aramid-verstärkten, multi-density EPS Kern auf. Anders als bei vielen anderen Helmen kommen also im Schaum verschiedene Dichten zum Einsatz, was zu unterschiedlicher Energieabsorbtion führen soll. Zusätzlich soll das integrierte Aramid-Gitter verhindern, dass der Helm bei Stürzen auseinander bricht. Außen ist der Ambush mit einer vierteiligen In-Mold-Schale versehen, was vermutlich Fertigungskosten optimiert da die einzelnen Teile der Schale in kleineren Formen gefertigt werden können. Specialized gibt an, dass der Helm ohne Visier auf schlanke 248 g kommen soll. Unsere Waage sieht das ein wenig anders und attestiert dem Helm ein Gewicht von 305 g in Größe M und mit (wer würde ohne Fahren?) Visier.

Gemessen:
305,00 g ?
Abweichung:
+57,0 g (+22,98 %) ?
Jetzt eigene Messung Jetzt eigene Messung hochladen!

Der Grund für die Abweichung: Specialized verkauft den Helm in zwei verschiedenen Versionen – einer für den europäischen Markt geprüft nach CE-Norm (248 g) und einer für den US-Markt, der nach CPSC und SNELL B90A Norm getestet wird (285 g). Der Unterschied zwischen den beiden Versionen liegt im Aufbau des EPS-Kerns. Bei der EU-Version fällt dieser im Bereich des Scheitelbeins (Oberkopf) etwas dünner aus als bei der US-Version. Das Visier bringt gut 34 g auf die Waage und erklärt so die deutlichen Gewichtsunterschiede in den verschiedenen Reviews.

Trotz des guten Gewichts soll der Specialized Ambush auch Enduro-Fahrer glücklich machen und das bedeutet, dass ein Plus an Sicherheit erwartet wird. Effektiv bedeutet das, dass Specialized die Schale des Helms an den Schläfen sowie im Nacken weiter nach unten zieht und so die Abdeckung des Kopfes vergrößert. Durch das 4th Dimension genannte Belüftungssystem soll der Kopf dennoch angenehm kühl bleiben. Insgesamt 20 Belüftungsöffnungen platziert Specialized auf dem Ambush und verbindet diese intern mit tief ausgehöhlten Kanälen, die eine Umströmung des Kopfes ermöglichen soll. Das dünne Innenfutter des Helms ist herausnehmbar und aus einem saugfähigen Material gefertigt, das schnell-trocknend sein soll und Schweiß von den Augen fern halten soll.

# Den Helm gibt es auch in weniger auffälligen Farbstellungen zu kaufen
# Der Helm sitzt insgesamt sehr gut um den Kopf, je nach Schädelform ist die Passform aber nicht optimal
# Das Verstellrad für das Mindsed 360° Verschlussystem befindet sich direkt in der Helmschale - leider ist es weder besonders gut zu bedienen noch hochwertig ausgeführt

Verarbeitung

Stolze 179,90 € ruft Specialized als Preis für den neuen Ambush Helm auf und positioniert ihn damit unter den teuersten Halbschalenhelmen auf dem Markt. An unserem Testmuster kann die gebotene Verarbeitungsqualität in dieser Hinsicht überzeugen. Alle verwendeten Materialien fassen sich hochwertig an, die Kanten sind sauber entgratet und schöne Details wie das Tri-Fix-Riemensystem oder das mit Rasterung versehene Visier zeugen von Aufmerksamkeit auch für kleine Detaillösungen.

Die einzige Ausnahme von diesem sehr guten Gesamteindruck ist das kleine Drehrad am Hinterkopf, über das die Helmweite eingestellt wird. Es ist anders als bei den meisten Helmen direkt in die Helmschale integriert, doch was hier blitzt ist billiger Kunststoff mit einer Chrom-artigen Oberfläche und kein Metall. Nicht, dass wir das erwartet hätten, doch das Drehrad wirkt deplatziert an einem abgesehen davon so ausgezeichnet verarbeiteten Helm. Dem hohen Preis wird die Qualität aber insgesamt gerecht – weniger wäre eine Enttäuschung gewesen.

Verstellung

Abgesehen von der Qualität des Einstellrades überzeugt der Specialized Ambush Helm mit einer sehr guten Einstellbarkeit. Grundsätzlich hat der Kunde die Wahl zwischen drei Schalengrößen, die jeweils weiter angepasst werden können. Die Basis stellt das Mindset 360 genannte Fixiersystem, das rund um den Kopf greift und so eine gleichmäßige Anpassung ermöglichen soll. Zusätzlich zur Weiteneinstellung ist es in der Höhe am Hinterkopf verstellbar. Kombiniert wird das Fixiersystem mit dem bekannten Tri-Fix-Verschlusssystem für die Kinnriemen. Es ist einfach zu verstellen und bietet dank dem integrierten Y-Stück genügend Platz für die Ohren, die so von den Riemen sauber umgangen werden, was den Tragekomfort bekannter Maßen positiv beeinflusst.

Abgesehen vom Verschlussystem lässt sich am Specialized Ambush Helm das Visier in einem weiten Bereich einstellen. Mit zwei Schrauben seitlich befestigt wird es in der Mitte von einer gerasterten Schiene geführt, über die die Position angepasst werden kann. Bei hochgeschobenen Visier lässt sich so selbst eine Goggle an der Stirn auf dem Helm unterbringen, falls gerade eine längere Uphill-Sektion im Enduro-Rennen ansteht. In jeder Position wird das Visier dabei sicher an Ort und Stelle gehalten – gelungen.

Sicherheit

Und wie steht es um die Sicherheit des Specialized Ambush Helms? Wie beschrieben basiert auch dieser Helm auf einem EPS-Kern, der von einer im In-Mold-Verfahren gefügten Schale vor Beschädigungen geschützt wird. Um trotz des relativ niedrigen Gewichts eine möglichst hohe Sicherheit zu erreichen, kombiniert Specialized verschiedene Kniffe in der Konstruktion:

  • Patented Energy Optimized EPS: der Helmkörper aus EPS-Schaum wird von einer im In-Mold-Verfahren gefügten Kunststoffschale geschützt, die es in verschiedenen Farben zu kaufen gibt – bis hierhin nichts besonderes. Der Helm ist jedoch aus Schaumarten mit verschiedenen Dichten aufgebaut – da wo er dünner ist, z.B. an den Seiten, ist der Schaum härter; da wo die Stärke größer ist, ist das verwendete Material weicher.
  • Um dem Helm im Fall des Falles Stabilität zu geben und ein Auseinanderbrechen zu verhindern, ist im Inneren des Helmkörpers ein Aramidskelett eingearbeitet.
  • Die neue Anpassung heißt MindSet 360° – wie der Name vermuten lässt, ermöglicht das System eine Anpassung der Helmgurte in allen Richtungen. Ausserdem gibt es eine 5-stufige Höhenverstellung sowie eine Schnellverstellung mittels im Hinterkopfbereich eingebautem Drehrad.
  • Die Gurte des Helms sind ähnlich wie beim Bell Super an den Helmunterkanten befestigt.

Zusätzliche Technologien wie eine MIPS-Einlage oder einen magnetischen Verschluss bietet der Ambush nicht, erfüllt jedoch mit den gebotenen Sicherheitsfeatures alle gängigen Prüfnormen (EN 1078, CPSC).

Montage von Lampe / GoPro

Bei der Montage einer Action-Cam oder einer Helmleuchte gibt es beim Specialized Ambush keine Überraschungen. Der breite Mittelsteg verläuft flach und ohne Unterbrechungen über den Helm und bietet so genügend Platz, um die verschiedenen Klebe-Pads sicher anbringen zu können. Lediglich für breite Halterungen von Helmleuchten kann des knapp werden, mit den mir für den Test zur Verfügung stehenden Lupine Aufnahmen gab es jedoch keinerlei Probleme.

Auf dem Trail

Von kaum einem anderen Helm haben wir so vielfältige Testeindrücke wie dem Specialized Ambush, denn er wurde die Saison über von drei Redakteuren gefahren: Maxi, Stefanus und Tobias. Und während er die letzten beiden überleben konnte, zeigte Maxi ihm wie gewohnt die Grenzen auf. Dazu später mehr…

# Sieht so der Härtetest aus? Nein - aber wir hatten definitiv so manche Herausforderung bei der Schnitzeljagd zu bewältigen

Passform, Sitz und Tragekomfort

In drei Größen bietet Specialized den Ambush an und da unsere drei Tester jeweils zwischen 58 und 59 cm Kopfumfang haben, haben wir uns jeweils für Größe M entschieden. Der Helm lässt sich über die beschriebenen Anpassungsoptionen flexibel einstellen und dennoch haben wir nicht alle die perfekte Passform finden können. Wie wir feststellen mussten, fällt die Größeneinteilung des neuen Ambush Helmes etwas unglücklich aus. Während es zwischen den Größen Small und Medium eine recht starke Überschneidung gibt, fällt der Sprung zwischen Medium und Large erstaunlich groß aus. Hinzu kommt, dass anders als zum Beispiel dem Specialized Tactic II die Helmschale weniger universell zu passen scheint.

# Rumpelige Abfahrt mit GoPro auf dem Helm? Das mag der Ambush nicht gerade und rutscht dann zu sehr auf dem Kopf hin und her

Trotz drei Schalengrößen und flexiblem Verstellsystem muss man auch den Specialized Ambush vor dem Kauf unbedingt anprobieren.

So passte unserem Tester Maxi Größe M zwar vom Kopfumfang, allerdings auch nur gerade so und das obwohl die Helmschale seinen Kopf perfekt umschloss. Ein Problem stellte das Mindset 360 Verschlusssystem dar, welcher sich am Hinterkopf nicht tief genug herab ziehen ließ, um sich am Hinterkopf wirkungsvoll abstützen zu können und einen 100% festen Sitz zu garantieren. Als Ergebnis muss das gefühlt wenig hochwertige Stellrädchen der Weiteneinstellung stark angezogen werden, was jedoch den Tragekomfort negativ beeinflusst. Das Large-Modell hingeben war bei weitem zu groß und nicht einmal mit voll geschlossenem MindSet 360 Verschlusssystem zu fixieren. Anderen Testern passte der „Medium“-Helm hingegen ausgezeichnet. Wer einen hohen Oberkopf hat könnte wie Maxi Probleme mit der Passform haben, durchschnittliche und vor allem eher runde Köpfe werden mit dem Ambush einen gut sitzenden und tief umschließenden Begleiter finden. Es ist und bleibt die gleiche Geschichte: wir empfehlen jeden Helm vor dem Kauf einmal anzuprobieren und idealer Weise eine Runde zu fahren. Die Auslegung der drei Helmgrößen und Schalenformen hat aktuell in jedem Fall Verbesserungspotential.

# Maxi mit Vollgas unterwegs - bei diesen Bedingungen kommt das Mindset 360° System an seine Grenzen und der Helm weckelt leicht hin und her

Unabhängig der Kopfform fühlt sich der Ambush wirklich leicht an und liegt – sofern er passt – gleichmäßig auf dem Schädel auf. Wirklich komfortabel ist er dabei jedoch nicht. Das liegt an der dünnen Polsterung im Vorderkopfbereich und dem Umstand, dass am Hinterkopf keine weiteren Polster platziert sind. Wer dicke Polster und einen weichen Sitz mag wird das störend finden, für uns ist es nach dem ersten Aufsetzen schnell vergessen gewesen. Kein Problem. Man könnte vergleichend von einem Sportfahrwerk sprechen und auf die Sicherheit des Helms hat dieser Umstand keinen Einfluss: die Energie wird von der Schale absorbiert, nicht dem Polster.

Alles in Butter also bei Passform und Tragekomfort? Nicht unbedingt, denn abgesehen von der gewohnten Abhängigkeit der Passform von der Schädelform gab es im Test zuweilen Schwierigkeiten, wenn es rumpeliger ins Tal ging. Insbesondere dann, wenn auch noch eine Helmkamera oder Helmleuchte montiert war. Im Test zeigt der Specialized Ambush bei allen drei Testfahrern etwas mehr Bewegung als üblich und stört dabei teilweise die Sicht, wenn er nach vorne ins Sichtfeld rutscht. Ob das an der spärlichen Polsterung oder dem Verschlusssystem an sich liegt sei dahin gestellt, vom etwa halb so teuren Specialized Tactic II können wir derlei Verhalten jedoch nicht berichten. Hinzu kommt, dass bei beiden Helmen das identische Tri-Fix-Riemensystem zum Einsatz kommt, das sich bewährt hat und sowohl einfach einzustellen als auch komfortabel zu tragen ist. Unser bester Lösungsvorschlag ist dennoch die Verwendung einer Goggle, die dank weitem Einstellbereich für das Visier problemlos mit dem Helm kombiniert werden kann und dann für festen Sitz sorgt.

# Das bewährte Tri-Fix-Riemensystem kommt auch beim Ambush zum Einsatz und leistet gewohnt gute Arbeit - besonders positiv ist, dass es die Riemen wirkungsvoll von den Ohren abhält

Ein letzter Kritikpunkt betrifft die Polsterung. Diese ist zwar an sich sehr hochwertig gefertigt und sauber platziert, an der Stirn zeigen sich jedoch bei jedem der Testhelme störende Falten, die scharfkantig sein können und teilweise beim Fahren schmerzen. Tape schafft hier eine einfache und problemlose Abhilfe, bei einem 180 €-Helm hätten wir uns das anders vorgestellt. Immerhin liegt im Lieferumfang ein zweiter Satz Polster bei. Klasse ist hingegen, dass es trotz der weit heruntergezogenen Flanken keine Probleme mit konventionellen Radbrillen gibt: hier hat Specialized aufgepasst und innerhalb der Schale Raum für die Bügel geschaffen.

# Specialized Ambush Helm-Die Polsterung ist flach und hochwertig verarbeitet - links im Bild zu sehen die beiden verstellbaren Träger des Mindset 360° Verstellsystems
# Das sollte nicht sein: die Polsterung knickt an der Stirn ein und drückt sich scharfkantig in die Haut
# Das passiert an zwei Stellen des Helms und ist uns auch an anderen Modellen aufgefallen - kein Einzelfall also. Tape schafft Abhilfe, doch an einem so teuren und hochwertigen Helm sollte das nicht passieren

Belüftung

Ihr merkt, wir sind kritisch – und das nicht nur wegen der hohen Erwartungen, sondern auch des hohen Preises. Wie würde sich der Specialized Ambush also bei der Belüftung schlagen? So viel vorneweg: ausgesprochen gut.

# Die gelungene Belüftung wird unter anderem durch die beiden breiten, quer verlaufenden Kanäle direkt an der Stirn erreicht

Die Belüftung ist ausgezeichnet.

Nicht weniger als 20 Belüftungsöffnungen hat Specialized auf dem Ambush verteilt und verbindet diese mit tiefen Längs- und Querkanälen. 4th Dimension Belüftungssystem nennt man das in Kalifornien und während wir keine Ahnung haben, was genau das für uns bedeutet, spüren wir, dass es ausgezeichnet funktioniert. Dazu kommen unterbrochene Polster, die den Luftstrom möglichst wenig behindern sollen. In Abwesenheit eines Insektenschutzgitters an der Stirn gelingt dieses Unterfangen und im Test zeigt sich, dass der Specialized Ambush einer der am besten belüftetsten Helme ist, die wir je im Enduro-Bereich gefahren haben.
Auch bei hohen Temperaturen bleibt er so angenehm zu tragen und unterscheidet sich teils deutlich von der (günstigeren) Konkurrenz im Test. Diese Eigenschaft beeindruckt umso mehr, da der Helm den Kopf weit umschließt und auch an der Stirn tief sitzt. Hier scheinen sich die zwei zusätzlichen Belüftungsöffnungen quer über den Augenbrauen positiv auszuwirken – ein gelungenes Produkt und von der Belüftung mit einem konventionellen XC-Helm zu vergleichen. Kleiner Wermutstropfen: Ein Netz findet sich nicht in den Lüftungsöffnungen, Insekten können also in den Helm gelangen.

Schutzwirkung

Leider war es uns nicht möglich, besagte Schutzfunktion unter Laborbedingungen wissenschaftlich auf die Probe zu stellen oder gar einen Vergleich mit anderen Modellen zu vollziehen. Doch ein unglücklicher Zufall spielte diesem Test gekonnt ins Konzept. Bei drei Testfahrern ist die Wahrscheinlichkeit hoch gewesen, dass es den Specialized Ambush erwischen würde – und in der Tat hat Maxi sich nicht lumpen lassen und direkt den Einschlag kopfvoraus inklusive schwerer Schulterverletzung praktiziert. Das nimmt ihn für drei Monate aus dem Rennen, dem Kopf ist jedoch zum Glück nichts passiert. Und für den Test liefert der Sturz erstaunliche Erkenntnisse.

Denn es waren genauer gesagt zwei kurz aufeinander folgende Stürze, die Maxi absolvierte und die einen direkten Vergleich zwischen dem Troy Lee Designs A1 und dem Specialized Ambush ermöglichen. Er beschreibt den Vorgang wie folgt:

Beim Versuch eine technisch äußert knifflige Sprung-Line zu meistern ereignete sich eines Abends ein unglücklicher Sturz, als das Vorderrad in einem Moment der Unachtsamkeit in der Luft nach unten sackte, am Landehügel hängen blieb und mich geradewegs aus knapp 1,5 m Höhe Kopf voraus auf den Boden pfefferte. Ergebnis: totaler Blackout! Der A1 schien die einwirkenden Kräfte kaum abgedämpft zu haben und so zog ich mit brummendem Schädel von dannen – der Helm war unbeschädigt (via Sichtkontrolle festgestellt). Einige Tage später versuchte ich mich ein zweites Mal an besagtem Sprung, dieses Mal mit dem Ambush Helm auf dem Kopf, nachdem ich den vermeintlich sicheren A1 bereits ausgemustert hatte. Und wie es der Teufel so wollte, ging auch der zweite Versuch nach hinten los: Dieses Mal war ich schlicht zu schnell (wohl eine Angst-Reaktion basierend auf dem ersten Sturz). Viel zu hoch, viel zu weit und wieder folgte der Abgang Kopf voraus über den Lenker mit stumpfem Einstich in den Boden. Dieses Mal kam ich zwar nicht unverletzt davon, doch am Kopf hatte ich nicht ein Wehwehchen zu beklagen. Der Helm hingegen war zerbrochen, was darauf schließen lässt, dass er die einwirkenden Kräfte bestens aufgefangen und verarbeitet hat. Respekt!

Nach den anfänglichen Unsicherheiten im Bezug auf die Passform überzeugt der Ambush in diesem Härtetest auf ganzer Linie. Die Helmschale bricht zwar, nimmt dabei aber so viel Energie auf, dass weder eine Gehirnerschütterung noch anderweitige Schäden am Schädel entstehen.

# Ups: nach einem schweren Sturz mit Verletzungsfolge zeigt sich die Schale des Ambush stark angekratzt
# Schlimmer noch: für Testfahrer Maxi geht es voll auf den Kopf, der Helm bricht an der Stirn
# Der Riss ist gut zu erkennen - ob der Aramidkäfig den Helm so gut zusammen gehalten hat wie erwartet?

Für Fans teurer Produkte könnte das folgende Bild etwas verstörend wirken, denn als sich die Gelegenheit bot und der Helm nach Maxis Sturz ohnehin schon gebrochen war, haben wir ihn kurzerhand weiter zerlegt. Uns interessierte, wie viel Aramid wirklich im Helm steckt und ob man erkennen kann, warum er sich im Crash so gut geschlagen hat. Specialized zeigt in seinem Marketingmaterial einen Käfig aus Aramid, der den Helm vollständig durchzieht und ein Zerbrechen verhindern soll. Nach dem Zerlegen zeigt sich, dass nicht ganz so viel Aramid wie erwartet im Helm steckt und er sich tatsächlich in zwei Hälften zerbrechen lassen würde. Die Frage für uns ist daher, warum der Helm hier nicht durchgängig mit Aramid-Fasern durchsetzt ist und so auch die linke und rechte Helmseite miteinander verbindet.

# Nicht schön aber selten: so breitet sich der Helm in seine Einzelteile aus
# Gut zu erkennen die einzelnen Aramid-Stränge, die jedoch nicht rund um den Helm verlaufen - so kann er im Grenzfall trotzdem zerbrechen

Am sehr guten Schutz des Specialized Ambush ändert das jedoch nichts. Er ist nach EN 1078 und CPSC getestet und nach eigenen Angaben verwendet Specialized intern noch strengere Prüfverfahren. Unserer Meinung nach wiegt der sehr gute Schutz einige der oben genannten Punkte wieder auf – insbesondere in Anbetracht der exzellenten Belüftung und des geringen Gewichts.

# Läuft bei ihm: Testfahrer Maxi ist mit dem Specialized Ambush Helm insgesamt sehr zufrieden - die Vorteile und Stärken überwiegen die genannten Schwächen klar.
# Doppeltest vom Brudergespann bei der Schnitzeljagd in Sölden - der Gesamteindruck ist sehr gut und wird nur vom nicht optimalen Fixiersystem beeinträchtigt

Fazit

Der Specialized Ambush bietet für einen hohen Preis eine ausgezeichnete Belüftung, eine hohe Sicherheit und ein niedriges Gewicht. Verbesserungsbedarf gibt es jedoch am Mindset 360 Verstellsystem und der Auslegung der drei Größen. Hier ist in jedem Fall anprobieren angesagt – Zeit die man sich nehmen sollte, um einen bestmöglichen Helm zu kaufen.

Stärken

  • Belüftung
  • Schutzwirkung
  • niedriges Gewicht

Schwächen

  • hoher Preis
  • Passform nicht für jeden Kopf ideal
  • Mindset 360 Fixiersystem mit GoPro / Helmleuchte überfordert

Preisvergleich Specialized Ambush Helm

 

Hier findest du weitere MTB-Helm-Tests:


Weitere Informationen

Specialized Homepage
Bilder: Johannes Herden, Maxi Dickerhoff, Tom Bause, Tina Lang, Christoph Bayer
Text / Redaktion: Tobias Stahl | MTB-News.de 2015

Der Beitrag Specialized Ambush Enduro-Helm im Test: Vorsicht, Überfall! ist auf MTB-News.de erschienen.

Giro Feature MIPS Helm im Test: It’s not a bug, it’s a feature

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giro feature test

Mit dem Feature schickt Giro einen Helm mit der MIPS Technologie in der 100 €-Preisklasse ins Rennen. Von der Formgebung erinnert der Feature stark an einen Dirt-Helm – eine frühere Version des Feature hatten wir bereits getestet. Die Schutzwirkung soll er behalten haben, aber durch einen Schild, Verstellung und Belüftungsöffnungen im Endurobereich dennoch eine gute Figur machen. Kann er diesen Spagat zwischen den Disziplinen schaffen? Wie er sich im Praxistest geschlagen hat, erfahrt ihr hier.

Giro Feature MIPS – Test

Technische Daten

HerstellerGiro
ModellFeature MIPS
Modelljahr2015
KategorieFahrradhelm - Halbschale
EinsatzbereichAll Mountain, Trail Ride, Touring
Aufbau / StrukturIn-Mold Polycarbonate Shell
Belüftungsöffnungen12
VerschlussSchnappverschluss
TechnologienSuper Fit™ Engineering, MIPS, In Form™
Farbendiverse
GrößenS (51-55 cm), M (55-59 cm), L (59-63 cm)

S (52 - 56 cm)
, M (55-59), L (58 - 62 cm)
VerstellungKopfumfang über Drehrad
Gewicht310 g (M)
Preis99,95 €

In der Hand

# Der Giro Feature von oben

Form & Schalenaufbau

Was herauskommt, wenn man einen Dirt- mit einem XC-Helm kreuzt, kann man am Giro Feature sehen. Für den Einsatzbereich Enduro sollen die positiven Aspekte beider Welten kombiniert werden: Guter Schutz vom Dirt-Segment kombiniert mit einem geringem Gewicht und anständiger Belüftung aus dem XC-Bereich. Insgesamt besitzt der Helm 12 Belüftungsöffnungen: 8 auf der Vorderseite und 4 am tiefgezogenem Hinterkopfbereich. Optisch macht der Helm aber eher einen schlecht belüfteten Eindruck. Ob sich das so auch in der Praxis bestätigt erfahrt ihr weiter unten.

# Die Partie rund um die Ohren lässt genügend Platz für eine Brille.
# Eine Goggle hält in der breiten Vertiefung zuverlässig ihre Position.

Gefertigt ist der Helm nach dem bekannten In-Mold Verfahren, welches gerade in diesem Preisbereich zum Stand der Technik gehört. Dagegen findet man MIPS in dieser Preisklasse noch sehr selten. Möglich macht das die Kooperation der beiden Firmen Giro/Bell mit MIPS, was sie erstmals auf der Eurobike 2014 angekündigt haben [Artikel]. Neben der klassischen EPS-Schale besteht der Helm noch aus einer Low Friction-Innenschale sowie einem dehnbaren Befestigungssystem.

Verarbeitung

Die Verarbeitung des Helmes lässt keine Wünsche offen: Die Hartschale auf dem Schaum sitzt bündig an allen Kanten und Belüftungsöffnungen. Die Polster bleiben zuverlässig an ihren Positionen und auch die Farbe und das Muster wirkt wertig – durch einen gleichmäßigen Farbton und saubere Konturen. Das Verstellrad macht einen sehr soliden Eindruck und auch die Fixierung des Visiers zeigt sich unbeeindruckt, wenn es belastet wird.

Alles sitzt und bleibt wo es hingehören soll.

# Die Polster machen einen sauber verarbeiten Eindruck - Auch nach einem Jahr lösen sich nirgends Fäden, sie sitzen nach wie vor alle fest.

Verstellung

Das Einstellen geht zügig und ohne erforderliche Kenntnisse vonstatten. Wie man es von mittlerweile immer mehr Herstellern kennt, lassen sich die Kinnriemen an den Ohren nicht mehr einstellen. Bleibt nur die Länge des Kinnriemens, die Position des Drehrades und das Drehrad selbst, um den Kopfumfang anzupassen. Dies geschieht anders als bei anderen Herstellern lediglich mit dem Daumen. In der Hand geht das ein wenig hakelig, auf dem Kopf funktioniert das aber problemlos, auch mit dicken Handschuhen. Das Drehrad ist angenehm groß und macht einen robusten Eindruck.

# Das großflächige Polster verteilt den Druck gleichmäßig auf den Kopf und fixiert den Helm zuverlässig.
# Das Verstellrad lässt sich nach einem leichten Drücken einfach mit dem Daumen verstellen.

Des Weiteren lässt sich auch das Visier einstellen und durch eine Rändelschraube ohne Werkzeug sicher fixieren. Der Verstellbereich ist zwar nicht großzügig, jedoch absolut ausreichend.

# Das Visier lässt sich leicht verstellen - Hier ist die obere Position eingestellt.

Sicherheit

Wie sicher ist ein Helm wirklich? Diese Frage lässt sich nur auf einem Prüfstand und selbst dort nur mit mehreren Modellen unter verschiedenen Prüfabläufen klären. Einen subjektiven Eindruck bekommt man dennoch, wenn man den Helm genauer betrachtet: Der tiefgezogene Hinterkopf, die wenigen Belüftungsöffnungen und die Verwendung des MIPS-Systems sprechen deutlich für den Giro Feature MIPS. Das großflächige Verstellrad mit üppig dimensioniertem Polstern am Hinterkopf sollte den Helm auch im groben Einsatz sicher am Kopf halten. Bleibt der Kinnriemen und seine Befestigung mit der Helmschale.

# Die MIPS-Schale wird von drei elastischen Befestigung an Ort und Stelle gehalten.

Das dünne Band ist an vier Stellen mit der EPS-Schale verbunden, welche recht klein ausfallen und auf den ersten Blick nicht den stabilsten Eindruck erwecken. Durch Belasten in Querrichtung lässt sich die Halterung auch leicht verformen, in Längsrichtung, in welcher die Kräfte im Falle eines Sturzes wirken, lässt sich aber auch durch kräftiges Ziehen keine Verformung erkennen. Subjektiv macht der Helm somit einen guten Eindruck. Die Erfahrung und Größe von Giro im Helmbereich tut ihr übriges, sodass beim Tragen wenig Bedenken über die Sicherheit des Helmes entstehen.

# Auf kniffligen Passagen vermittelt der Giro Feature MIPS Sicherheit - MIPS, dicke EPS-Schale und wenig Belüftungsöffnungen sprechen für eine gute Stabilität.

Montage von Helmlampen und -kameras

Eine Befestigungsmöglichkeit für Helmlampen oder -kameras bietet der Giro Feature nicht, jedoch lassen sich durch die wenigen Belüftungsöffnungen und die großen Flächen problemlos Pads aufkleben. Eine Fixierung durch Klettstreifen stellt sich aber als schwieriger dar, da im Inneren das MIPS System Platz findet und dieses sich noch verdrehen lassen sollte. Zu fest sollten Klettbänder also nicht angezogen werden. Wir würden davon sogar komplett abraten, da es neben der Beeinflussung des MIPS-System auch unangenehm wird, da die Polsterung nur sehr dünn ist.

Auf dem Kopf

Pünktlich zum großen Trailbiketest erreichte uns der Giro Feature und wird seitdem von Testredakteur Dommaas auf Endurotouren gefahren. Neben langen Touren rund um Latsch mit teils sehr kalten Temperaturen bis zu Hitzeschlachten im sehr heißen Sommer musste sich der Helm also in vielen Situationen beweisen.

# Der Giro Feature MIPS musste sich während dem harten Trailbiketest rund um Latsch beweisen.

Passform / Sitz / Tragekomfort

Das Wichtigste bei einem Helm ist eine gute Passform und ein Anpassungssystem, das ihn zuverlässig an den Kopf fixiert, ohne zu drücken. Das bereits angesprochene groß ausfallene Verstellrad inkl. Polster sorgt schon bei leichtem Anziehen für eine ausreichende Fixierung. Die Kraft wird dabei auf eine große Fläche am Kopf verteilt, wodurch selbst bei langen Ausfahrten keine Druckstellen entstehen. Gleichmäßig liegt der Helm satt bis zu den Ohren an und wackelt selbst auf ruppigen Strecken nur minimal und definitiv nicht störend wie bei manch anderen Helmen. Bei der Montage des Akkus meiner Helmlampe zentral auf dem Helm konnte ein Verrutschen des Helms beim Wackeln des Kopfs auch durch recht starkes Anziehen der Verstellung nicht komplett unterbunden werden. Die Montage am Hinterkopf erwies sich hier als deutlich besser, da der Schwerpunkt des Akkus tiefer ansetzt.

# Selbst ruppige Passagen beeindruckten den Helm wenig - Durch das große Pad am Hinterkopf wird der Helm sicher fixiert.

Die Polster fallen zwar recht dünn aus, bleiben aber zuverlässig an ihrer Position und sehen selbst nach einer ganzen Saison noch ordentlich aus. So werden leichte Erschütterungen während der Fährt sauber abgefedert und selbst bei langen Ausfahrten bildeten sich bei mir keine roten Stellen auf der Haut.

Vom Gefühl her baut der Helm ein wenig höher als andere Helme, was zu Beginn etwas ungewohnt wirkt. Während der Fahrt fällt das aber nicht weiter störend auf – eben nur ein wenig ungewohnt. Durch die Verwendung von MIPS muss bauartbedingt eine zusätzliche Schicht im Helm Platz finden. Zwar trägt die Low Friction MIPS-Schale nur wenige Millimeter auf, doch die drei elastischen Befestigungen welche im EPS-Schaum Platz finden, erhöhen den Bauraum um weitere 5 mm. Durch die recht hohe Bauart wird vermutlich das Problem von der Montage von Helmkameras zusätzlich verstärkt (siehe oben).

Belüftung

Ein wichtiger Punkt bei einem Helm ist definitiv die Belüftung. Die anfängliche Skepsis wurde auch bei langen Testrunden in Latsch nicht bestätigt, was ich anfangs auf die noch nicht allzu warmen Frühlingstage schob. Doch auch im Hochsommer im Stuttgarter Kessel ließ es sich noch aushalten. Zugegebenermaßen war der Kopf nach einer langen Tour dort fast so nass wie bei einer Regenfahrt, doch mit einem super belüfteten XC-Helm sah das nicht so viel anders aus, dieser Sommer war einfach unfassbar heiß.

Für das Aussehen bietet der Helm auf jeden Fall eine ordentliche Belüftung, womit er sich vor anderen Endurohelmen nicht verstecken muss. Der beste Helm, was die Belüftung angeht ist er nicht, aber angesichts der deutlich geringeren Anzahl an Belüftungsöffnungen im Vergleich zu anderen Helmen dennoch erstaunlich gut.

Möglich macht Giro das vermutlich durch die vielen kleinen Rillen, welche sich im Inneren neben den vier großen Kanälen befinden. Selbst zwischen den Kanälen kann die Luft dadurch gut zirkulieren und wird durch den Luftzug von den vorderen Öffnungen zu den vier Öffnungen am Hinterkopf abtransportiert.

# Auch auf langen Ausfahrten bei warmen Temperaturen zeigte sich der Giro Feature als akzeptabel belüftet.

Schutzwirkung

Wie bereits oben erwähnt, kann dazu ohne ausreichende Labortest oder Videoanalysen von Stürzen keine Aussage getroffen werden. Die Verwendung von MIPS, der breite EPS Schaum, die wenigen Belüftungsöffnungen und die tiefer gezogene Hinterkopfpartie, kombiniert mit einem guten Sitz, machen aber einen guten Eindruck.

# Wie bei vielen anderen Herstellern auch, lassen sich die beiden Riemen um die Ohren nicht mehr Einstellen.
# Nach einer Saison die einzigen sichtbaren Gebrauchsspuren - Das geht definitiv in Ordnung.

Test-Fazit – Giro Feature

Mit dem Feature MIPS hat Giro einen interessanten Enduro-Helm im Programm, der besonders durch einen fairen Preis punkten kann. Neben modernsten Systemen wie MIPS bietet der Helm einen hohen Tragekomfort und eine akzeptable Belüftung. Einziges Manko ist die nur umständliche Unterbringung von Helmlampen via Klettbänder. Qualität und Verarbeitung sind auf einem hohen Niveau.

Stärken

  • MIPS integriert
  • guter Sitz
  • gutes Preis/Leistungsverhältnis

Schwächen

  • Helmlampen oder Actioncams lassen sich via Klettbänder nur schlecht montieren
  • Baut recht hoch
  • Belüftung

Giro Feature – Preisvergleich

Abruf der Information: 03.01.2016 11:47:32
Produktpreis*: 99,00 EUR
zzgl. Versandkosten*: n.a.
Preis kann jetzt höher sein.
Verfügbarkeit*: s. Shop
99,00 EUR
Produktpreis*: 104,45 EUR
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Produktpreis*: 109,95 EUR
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Verfügbarkeit*: s. Shop
109,95 EUR
Produktpreis*: 114,99 EUR
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Verfügbarkeit*: s. Shop
114,99 EUR

Hier findest du weitere MTB-Helm-Tests:


Weitere Informationen

Website des Herstellers: www.giro.com
Text & Redaktion: Thomas Fritsch | MTB-News.de 2015
Bilder: Johannes Herden, Jens Staudt

Der Beitrag Giro Feature MIPS Helm im Test: It’s not a bug, it’s a feature ist auf MTB-News.de erschienen.

MilkIt compact im Test: Schlauchlos-Service leicht gemacht?

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CM0A4913

Das MilkIt-System: Eine Spritze, zwei Schläuche, zwei Spezialventile. Diese Kombination soll das Neu- und Nachbefüllen von Dichtmilch in Schlauchlos-Systemen äußerst komfortabel machen. Insbesondere dann, wenn sehr häufig gefahren wird oder die Felgen-Reifen-Kombination eine Weile braucht, um hundertprozentig dicht zu werden – denn mit dem System lässt sich Dichtmilch einfüllen, ohne die Luft vollständig abzulassen oder den Reifen von der Felge hebeln zu müssen.

MilkIt hatten wir euch vor einiger Zeit bereits vorgestellt (zum Artikel) – nun haben wir es selbst ausprobiert. Bringt das System Vorteile? Funktioniert es ohne Sauerei? Und wie dicht ist alles? Hier ist der Test. Das gesamte Prozedere geschieht, nachdem man es einmal gemacht hat, sehr zügig – wir gehen den MilkIt-Einsatz in unserem Test aber ausführlich Schritt für Schritt durch.

Allgemeine Infos & Lieferumfang

Der Zusatz “compact” passt für das MilkIt System: Sämtliches Zubehör passt in die Spritze hinein, die Anordnung der Einzelteile im Spritzenkolben ist pfiffig. Das in der Schweiz entwickelte System kostet 47,95 € und und enthält folgende Einzelteile:

  • 1 x Mess- und Nachfüllspritze milKit
  • 2 x Tubelessventil milKit (35 mm)
  • 1 x Verbindungsschlauch milKit
  • 1 x Ventilausdreher milKit
  • 1 x Werkzeug milKit für Ventilherz
# Kompaktes System...
# ...das Komplettset findet sich in dieser Spritze.
# Lieferumfang des MilkIt

Test: MilkIt im Einsatz

Montage von MilKit und Reifen

Zunächst wird das Ventil in der Felge montiert – ganz so wie ein reguläres Tubeless-Ventil. Im Anschluss wird die Spritze zusammengeschraubt, die beiden Schläuche werden mit der Spritze verbunden.

# Die Spritze wird geöffnet, die Ventile entnommen
# Das Spezial-Ventil wird in einer vorbereiteten Tubeless-Felge wie ein normales Tubeless-Ventil eingeschraubt
# Der Reifen wird montiert
# Fertiges Ventil - sieht von außen völlig normal aus.
# Die beiden Schlauchteile...
# ...werden mit der Spritze verbunden
# Der obere Teil des Schlauches ist flexibel, der untere nicht - damit dieser bis ganz zum Boden des Reifens eingeschoben werden kann

Dichtmilch einfüllen

Die Dichtmilch wird in die Spritze eingefüllt – dank Skala an der Spritze eine einfache Sache. Das Ventilherz des Schlauchlos-Ventils wird demontiert, der Schlauch bis zum Anschlag eingeführt. Nach Öffnen des Ventils kann die Dichtmilch in den Reifen gedrückt werden, das Ventil wird wieder geschlossen und die Spritze abgezogen. Im Anschluss wird der Reifen aufgepumpt – nach dem einmaligen Setzen des Reifens muss der Druck auf mindestens 1.5 bar (Minimum: 0.1 bar) reduziert werden, bis zu diesem Druck empfielt MilkIt das Arbeiten mit dem System.

# Mit dem mitgelieferten Mini-Werkzeug wird das Ventilherz herausgeschraubt
# Das spezielle Ventilherz
# Nun wird die Dichtmilch eingefüllt - soviel wie vom Hersteller vorgeschrieben.
# Sobald der Kolben in der Spritze sitzt...
# ...kann das Ventil geöffnet werden. Mit ein wenig Druck wird die Dichtmilch in den Reifen gedrückt. Im Anschluss wird das Ventil wieder geschlossen
# Der Schlauch wird abgezogen - alles ist dicht, durch die spezielle Konstruktion des Schlauchlos-Ventils spritzt auch keine Milch heraus
# Das Ventilherz wird wieder hineingeschraubt...
# ...und es wird aufgepumpt. Zunächst mit mehr Druck, damit sich der Reifen setzt
# Das MilkIt-System hat allerdings ein Limit von 1.5 bar. Dies ist der Maximaldruck, bei dem eine Verwendung des Systems empfohlen wird - also wieder etwas Luft ablassen

Dichtmilchmenge messen

Will man die Dichtmilchmenge messen, wird das Ventilherz mit dem mitgelieferten Werkzeug entfernt und die MilkIt-Spritze eingeführt. Öffnet man nun langsam das Ventil am Verbindungsschlauch, strömen Luft und Dichtmilch zurück in die Spritze und man kann ablesen, wieviel Milch sich im Reifen befand. Hierbei sollte darauf geachtet werden, dass sich der Spritzenschlauch bis zum Anschlag im Reifen befindet und das Schlauchlosventil am tiefsten Punkt des Laufrades steht, damit die komplette Milch in die Spritze aufgenommen werden kann. Wichtig hierbei: Keinesfalls den Kolben bei geöffnetem Ventil entfernen – das würde durch den Luftdruck definitiv eine ordentliche Sauerei ergeben.

Zeigt die Skala der Spritze genug Milch für den Reifen an, wird der Inhalt aus der Spritze einfach wieder zurückgedrückt und alles wieder verschlossen. Sollte es zu wenig sein, kann die Milch wie oben beschrieben neu eingefüllt werden.

# Das Ventil wird abgeschraubt
# Die Spritze wird wieder angesetzt.
# Nun wird das Ventil am Schlauch LANGSAM geöffnet. Der Kolben wird hinausgedrückt, mit ihm die Milch.
# Die Milch aus dem Reifen ist nun wieder in der Spritze - und man kann ablesen, wieviel Milch nachgefüllt werden muss. Zum Abziehen der Spritze wird das Ventil wieder geschlossen

Das MilkIt compact bietet ein interessantes Konzept: Die Montage des Systems ist sehr simpel, das Abzapfen und Einfüllen der Milch ebenfalls, solange man alle Schritte und Anweisungen beachtet (Maximaldruck von 1.5 bar…).

Hat man wie ich selten Probleme mit der Dichtheit der Reifen-Felgenkombination, ist die Methode Reifen abziehen – Milch reinkippen – Reifen aufziehen – aufpumpen meistens noch schneller als der Einsatz des MilkIt-Systems – denn wer mit mehr als 1.5 bar unterwegs ist, muss zum Schluss auch leider mit dem MilkIt-System wieder pumpen, zudem sollte das System nach der Nutzung durchgespült werden. Anders sieht es bei Felgen/Reifen-Kombinationen aus, die nicht auf Anhieb dicht sind – hier will man den Reifen ungern wieder von der Felge lösen, um Milch einzufüllen; und dann macht das MilkIt-System absolut Sinn.

Fazit – MilkIt compact

 

Kompakt, sauber, schnell: Empfehlenswert ist Milkit insbesondere für Vielfahrer und Racer, die auf eine perfekte Funktion des Schlauchlos-Reifens angewiesen sind und nicht riskieren wollen, aufgrund von zu wenig Milch oder einem undichten Schlauchlos-System irgendwo im Gelände Luft zu verlieren. Hier bietet MilkIt eine schnelle Mess-Funktion und ein komfortables Nachfüllen ohne Schmiererei, insbesondere für Mechaniker kann MilkIt eine Menge Arbeit ersparen. Ebenfalls praktisch dürfte das System für Fahrer sein, deren Reifen-Felgen-System bei der Montage etwas länger braucht, um dicht zu werden – mit MilkIt muss der Reifen nicht von der Felge gezogen werden und man spart sich so die nervtötende Arbeit, den Reifen dicht zu kriegen. Der Preis für das MilkIt compact ist mit knapp 50 € allerdings recht happig.


Weitere Informationen

Website: www.milkit.bike
Text & Redaktion: Johannes Herden | MTB-News.de 2015
Bilder: Johannes Herden, Johanna Walter

Der Beitrag MilkIt compact im Test: Schlauchlos-Service leicht gemacht? ist auf MTB-News.de erschienen.

Bell Super 2 Enduro-Helm im Test: Super-Nachfolger?

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Bildschirmfoto 2016-01-03 um 19.50.49

Bereits den Vorgänger hatten wir im Test: daher waren wir gespannt, welche Neuerungen wir am Bell Super 2 erwarten durften und ob diese den sehr guten Eindruck vom ersten Modell verbessern oder nicht. Die auffälligste Neuerung ist sicherlich die Kompatibilität des Super 2 mit dem Kinnschutz, um diesen in einen Super 2R zu transformieren (Test folgt in Kürze), aber auch, dass bei der neuen Version wahlweise das MIPS-System verbaut ist. Hier ist der Test zum orange-feuerroten Bell Super 2.

Bell Super 2 im Test

Technische Daten

HerstellerBell
ModellSuper 2
Modelljahr2015
KategorieFahrradhelm - Halbschale
EinsatzbereichAll Mountain, Enduro
Aufbau / StrukturIn-Mold Polycarbonate Shell
Belüftungsöffnungen23
VerschlussSchnappverschluss
TechnologienOverbrow Ventilation™, TAG™ Fit System, GoggleGuide™ Integrated Breakaway Camera Mount, Adjustable Visor System, X-Static® Padding, Breakaway Screws
Farbendiverse
GrößenS (52 - 56 cm)
, M (55-59), L (58 - 62 cm)
VerstellungKopfumfang über Drehrad, Neigung des Größenverstellsystems
Gewicht410 g (L)
Preis149,90 € (ohne MIPS), 179,90 (mit MIPS)

In der Hand

# Bell Super 2 von oben. Gut erkennbar: die mehreckigen Belüftungsöffnungen

FOTO

Form & Schalenaufbau

Wenig geändert hat sich die Form der charakteristischen Lüftungslöcher: Diese sind weiterhin mehreckig und erinnern an Bienenwaben, sind aber “nur” noch 23 Stück an der Zahl – die zwei fehlenden Lüftungslöcher wurden durch Einsätze für den optionalen Kinnschutz ersetzt. Weiterhin ist der Super 2 wie schon der Vorgänger schön tief in den Nacken gezogen, auch an der Kombination EPS-Schaum/Inmold-Schale hat sich nichts verändert. Ebenfalls gleich bleiben die weit außenliegenden Kinngurte, die mit einer Steckschnalle verbunden werden, auch die “Overbrow”-Ventilation ist wieder dabei.

# Das Visier ist stufenlos verstellbar und hält trotzdem ordentlich an Ort und Stelle

Verarbeitung

Hier gibt es, wie beim Vorgänger, nichts zu meckern – im Gegenteil: Der Super 2 wirkt in seiner Aufmachung mit leuchtender Farbgebung und glänzendem Klarlack noch wertiger. Die Übergänge sind absolut passgenau, nirgendwo finden sich unschöne Spuren schlechter Verschweißung mit dem Polstermaterial. Der Drehknopf zur Kopfumfangsverstellung hat sich in der Form leicht geändert und auch die Kamera-Halterung, bei der die Kamera bei einem harten Schlag automatisch wegbrechen soll (“Integrated Breakaway Camera Mount”) wird nun anders montiert.

# Die Verarbeitung ist extrem gut - alles ist passgenau und hochwertig
# Die feinen und gut positionierten Polster werden in der aktuellen Version wahlweise mit dem MIPS-System kombiniert

Verstellung

Der Bell Super wird in drei Größen angeboten:

  • S = 52-56 cm
  • M = 55-59 cm
  • L = 59-62 cm
 Hier hat sich zum Vorgänger von den Verstellmöglichkeiten nichts geändert. Der Kinnriemen kann simpel eingestellt werden und auch das smarte Drehrädchen am Hinterkopf, was für die Einstellung des Kopfumfangs zuständig ist, ist weiter mit an Bord und bietet weiterhin den Vorteil, dass sich das Rädchen beim Festziehen nicht von alleine lockert oder zurückgestellt werden kann – hierzu muss zunächst das Rädchen eingedrückt werden, um die Verstellung wieder zu weiten. Ebenfalls lässt sich wieder die Höhe der Kopfumfangsverstellung einstellen.
# Die Hinterkopf-Verstellung ist sehr fein gerastert und verstellt sich beim Auf- oder Absetzen des Helms schonmal ungewollt
# Die Hinterkopf-Verstellung am Bell Super 2
In der Verstellung finden sich allerdings zwei kleine, aber erwähnenswerte Wermutstropfen im Vergleich zum Bell Super. Erstens: Das Verstellrädchen ist nicht mehr so griffig wie der Vorgänger, sodass man, will man den Kopfumfang sehr fest einstellen, mit dem Finger durchrutschen kann – durch die halbe Öffnung lässt sich das Rädchen nicht mit zwei Fingern verstellen. Zweitens: Die Höhenverstellung des Kopfumfangs ist extrem leichtgängig und verstellt sich beim Auf- und Absetzen recht schnell, sodass man öfter nachjustieren muss. Hier gefiel uns der Vorgänger besser.

Sicherheit

Der Bell Super 2 basiert auf einem EPS-Schaum mit dicker Inmould-Schale und tief in den Nacken gezogener Rückseite. Bereits in der Vergangenheit sind wir einige Helme gefahren, die über das spezielle MIPS-Schutzsystem verfügen. Das zumeist quietschgelbe System soll im Falle eines Sturzes auf den Kopf den übertragenen Rotationsmomenten die Spitzen nehmen und so einen wesentlichen Beitrag zur Unfallsicherheit leisten. Der Vorgänger des Bell Super 2 bot noch keine Option mit MIPS an – der Bell Super 2 kommt nun in beiden Versionen: einmal  in der von uns getesteten Variante mit MIPS, alternativ ohne das System. Der Preisunterschied beträgt rund 30 €.

# Blick in den Helm: Das MIPS-System ist für einen kleinen Aufpreis mit integriert

Montage von Helmlampen und -kameras

Der Knackpunkt im vergangenen Jahr: Der Bell Super verfügte über ein eigenes Kamera-Haltersystem mit GoPro-Aufnahme, die optional in einen der Belüftungseinlässe befestigt werden konnte – wir waren aufgrund der geringen Standfestigkeit nicht wirklich zufrieden, wir bekamen den Halter schlichtweg nicht wackelfrei. Bei Helmlampen kein großes Problem, bei Kameras schon eher. Wurde es dieses Jahr besser gemacht? Ein klares Jein.

In Verbindung mit einem kleinen Loch auf der Helmoberseite wird der aktualisierte Adapter obendrauf mit Klett befestigt. Ein an der Unterseite des Adapters befindlicher Pin, der im Loch im Helm fixiert wird, soll eine wackelfreie Konstruktion sicherstellen. Zufriedenstellen konnte uns diese Variante allerdings ebenfalls nicht vollständig, denn wackelfrei bekamen wir auch diesen Adapter nicht vollständig montiert. Bleibt der Griff zum Klebepad, das vor dem Loch gerade noch einigermaßen Platz findet. Kein Problem gibt es bei der Montage von Bike-Leuchten, durch die Vielzahl an Belüftungseinlässen gibt es hier genug Befestigungsvarianten.

Gut allerdings am neuen Adapter: Aus Sicherheitsgründen gibt der Adapter bei einem harten Schlag nach und die GoPro verabschiedet sich vom Helm, ohne den Fahrer im Fall der Fälle beim Einschlag zu verletzen.

# GoPro-Halterung - bei starken Beschleunigungen wie bei einem Sturz löst die Halterung für die GoPro automatisch aus. Die Position ist leicht nach hinten gewandert, so dass das Visier weiter hochgeklappt werden kann.

Auf dem Kopf

Passform / Sitz / Tragekomfort

# Auch beim Bell Super 2 liegen die Kinnriemen recht weit außen - das stört jedoch nicht

Liegt es am MIPS-System, hat sich vielleicht etwas an den Polstern geändert? Fakt ist: Der Bell Super 2 konnte bezüglich Komfort und Sitz nochmal zulegen und gehört definitiv zu den bequemsten Helmen am Markt. Die Polster sind weiterhin dünn, aber optimal platziert und wo man auch von außen drückt – nirgendwo ist der Bell ungemütlich. Von der Passform hat sich nicht allzuviel geändert: Mit meinem Kopfumfang von 63 cm passt die offiziell bis Größe 62 cm zugelassene Größe L optimal und hat zudem noch viel Verstellspielraum für kleinere wie auch sogar noch für größere Köpfe. Seitlich wackelt der Helm mit geöffneter Kopfumfangsverstellung minimal – bei meinem langen, schmalen Kopf aber Standard bei Helmen jeden Modells.

# Passform und Tragekomfort...
# ...sind sehr gut.

Belüftung

Bezüglich der Luftzufuhr befindet sich der Bell Super 2, wie schon der Bell Super, eher im Mittelfeld. Trotz üppigen 23 Lufteinlässen und der “Overbrow Ventilation” im Stirnbereich mag sich kein perfekter Durchzug einstellen, das kennen wir so ähnlich vom Vorgänger. Die Luft kann innerhalb des Helmes dank verzweigter Luftkanäle recht gut zirkulieren, ein dauerhafter Luftdurchzug ist jedoch nicht vorhanden, das können die Mitbewerber teilweise besser. Einen Satz möchte ich aus dem vorherigen Bell-Test zitieren, denn dieser passt ebenso auf den Bell Super 2: “Hier hat Bell sich (was schon äußerlich sichtbar wird) gegen Belüftung und für Schutz entschieden; ein Zielkonflikt, der bei jedem Helm gelöst werden muss.”.

# Mit dem Bell Super 2 im Bikepark Winterberg

Schutzwirkung

Massiv und robust: Der Bell Super ist kein Leichtgewicht, bietet aber durch eine üppige EPS-Schaumkonstruktion eine Menge Schutz. Das MIPS-System soll dabei für zusätzliche Sicherheit sorgen. Bei zwei schweren Stürzen in Südfrankreich war der Bell, auch wenn der Sturz nur sekundär auf den Helm erfolgte (Haupteinschlag geschah auf Rippen und Oberkörper), zur Stelle.

# Mit dem Bell Super 2 an der Côte d'Azur

Test-Fazit – Bell Super 2

Viel Licht, sehr wenig Schatten: Der Bell Super 2 hat sich im Vergleich zum Vorgänger in vielen Punkten verbessert. So ist die Passform subjektiv nochmal besser geworden, der Helm ist einer der bequemsten Modelle auf dem Markt und hat mit dem optionalen MIPS-System das modernste Sicherheitssystem in MTB-Helmen integriert. Die Verarbeitung ist sehr hochwertig und schutztechnisch hat er uns bisher nicht im Stich gelassen. Was war nicht gut? Die Belüftung des Bell Super 2 ist wie schon beim Vorgänger zulasten des besseren Schutzes in Ordnung, aber nicht herausragend, das Drehrad zur Kopfumfangsverstellung könnte griffiger sein und der Kamera-Adapter sitzt auch hier nicht ganz fest. Meckern auf hohem Niveau – insgesamt überwiegen die positiven Aspekte bei Weitem und der Bell Super 2 kann definitiv überzeugen.

Stärken

  • enorm bequem, gute Passform
  • MIPS integriert
  • sehr hochwertige Verarbeitung
  • optionale Erweiterung durch Kinnbügel

Schwächen

  • hoher Preis (außer du nutzt jetzt das aktuelle Angebot bei Rose, siehe unten!)
  • Kamera-Adapter etwas wackelig
  • Belüftung

Bell Super 2 – Preisvergleich

Bell Super 2 MIPS

Abruf der Information: 04.01.2016 12:52:28
Produktpreis*: 114,95 EUR
zzgl. Versandkosten*: 4,95 EUR
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Verfügbarkeit*: s. Shop
119,90 EUR
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Produktpreis*: 151,95 EUR
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Bell Super 2

Abruf der Information: 04.01.2016 13:27:21
Produktpreis*: 111,95 EUR
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Verfügbarkeit*: s. Shop
111,95 EUR
Produktpreis*: 118,00 EUR
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Verfügbarkeit*: 5
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Hier findest du weitere MTB-Helm-Tests:


Weitere Informationen

Website des Herstellers: www.bellhelmets.com
Text & Redaktion: Johannes Herden | MTB-News.de 2015
Bilder: Johannes Herden, Sebastian Beilmann, Dennis Helms

Der Beitrag Bell Super 2 Enduro-Helm im Test: Super-Nachfolger? ist auf MTB-News.de erschienen.

Abgefahren! #25: Onza IBEX Reifen mit EDC Enduro Karkasse

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In unserer Artikelserie “Abgefahren!” findet ihr regelmäßig kurze Vorstellungen von neuen, spannenden Produkten, die wir für euch bereits ausprobiert haben. Heute: Der Onza IBEX. Den Reifen gibt’s schon länger, neu ist aber das sogenannte EDC-Casing, Onzas Ansatz für einen Enduro-Reifen: Leichter als solche mit Doppelkarkasse, aber stabiler als jene mit einfacher Seitenwand soll es sein. Unseren ersten Eindruck vom neuen EDC Casing, das auch in anderen Onza-Reifen verfügbar ist, findet ihr in dieser Ausgabe von Abgefahren!

Abgefahren: Onza Ibex 27,5 x 2,4″ EDC

Den Ibex haben wir inzwischen als Allrounder der Schweizer Reifenfirma Onza kennengelernt. Er kann am Vorder- oder Hinterrad eingesetzt werden und schlägt sich sowohl in nassen als auch trockenen Bedingungen tapfer, ein Allrounder mit soliden Eigenschaften: Knickfeste Seitenstollen, angeschrägte Mittelstollen, das ganze weder grob noch fein, im positiven Sinne gemäßigt. Neben zahlreichen Größen ist er in verschiedenen Gummimischungen und Seitenwand-Ausführungen erhältlich. Die von uns gefahrene Dual Compound Mischung mit harter Lauffläche und weicheren, aber nicht zu weichen Seitenstollen rollt noch vernünftig, bietet dabei einen klasse Grip.

# Zwischen den Stollen keine Zähne - sondern Steinbock (IBEX) Abdrücke
# Dichte, stabile Seitenstollen
# Offene, angeschrägte Mittelstollen - sorgen für eine vernünftige Selbstreinigung

Spannender war aber die neue Karkasse: EDC soll mehr Stabilität und Pannenschutz als FRC bieten, bei einem gleichzeitigen Gewichtsvorteil gegenüber der DH-Ausführung. Die EDC Karkasse besteht aus einer Single Ply Karkasse mit einer zusätzlichen Butyleinlage von Wulst zu Wulst. Butyl? Jawohl, das elastische Material, aus dem viele Schläuche und Dichtungen hergestellt werden. Das führt zu einem Mehrgewicht von 200 – 250 g, aber eben auch einem Gewichtsvorteil von 150 – 200 g gegenüber dem DH-Reifen. Gut gefällt uns die “Dichtlippe” am Reifenwulst, dadurch ließ sich der Reifen mit der Standpumpe tubeless montieren, er brauchte allerdings fast 4 Bar oder Seifenwasser, um sich dann perfekt ins Felgenhorn zu setzen. Noch besser gefiel uns, dass der als “Tubeless Ready” verkaufte Reifen tatsächlich luftdicht ist; die ersten zwei Monate fuhr ich die Reifen ohne Dichtmilch komplett trocken. Dann, wohl durch Mikrorisse, Dornen oder Verschmutzung am Reifenwulst, begann er innerhalb einer Woche deutlich Luft zu verlieren, weshalb ich 50 ml Milch einfüllte.

# Der Rollwiderstand ist gering genug - um sich seine Höhenmeter selbst zu verdienen und es hinterher krachen zu lassen.

Der Pannenschutz gegen Durchstiche erwies sich als hoch, was sich auch an der langen Nutzung ohne Milch zeigte. Hinsichtlich des Luftdrucks und der Durchschlagneigung kann der EDC definitiv mit weniger Luftdruck gefahren werden als die FRC-Ausführung, etwa 0,2 Bar. Allerdings ist der Reifen spürbar weicher als die DH-Ausführung, was verglichen damit mehr Luftdruck erfordert, und im Endeffekt einen geringeren Rollwiderstand bedeutet.

# Ein Ausbrechen des Reifens bei griffigen Bedingungen muss man schon provozieren - die Seitenstollen sind ziemlich bissig
# Auch auf losem Grund - berechenbares Verhalten

Technische Daten

  • Artikelnummer: A1114310
  • Grösse: 27.5 x 2.40
  • Compound: RC55a (65a Lauffläche, Aussenstollen 55a)
  • Karkasse: EDC (Enduro Casing), 60 TPI
  • Gewicht: 1116 g (gewogen) / 1050g +/- 8% (Hersteller-Angabe)

Weitere verfügbare Modelle mit EDC Karkasse

  • A1114311 IBEX 27.5 x 2.40 RC245a
  • A1115012 CITIUS 27.5 x 2.40 RC255a
  • A1115013 CITIUS 27.5 x 2.40 RC245a
  • A1115115 GREINA 27.5 x 2.40 RC255a
# Bodenkontakt halten - gerade bei Windböen

Fazit von MTB-News.de

EDC hält, was es verspricht: Einen Mittelweg zwischen Doppel- und Einfachkarkasse. Während Rollwiderstand und Durchschlagschutz damit ebenfalls auf halbem Weg liegen, ist die Tubeless-Eignung exzellent. Wer schon immer zwei Karkassen zu viel und eine zu wenig fand, der findet hier die Mitte. Nur der Preis, der liegt leider nicht in der Mitte: 73,90 € (UVP) sind happig.

Weitere Informationen

Hersteller Website: Onza Tyres
Text und Redaktion: Stefanus Stahl | MTB-News.de 2015
Bilder: S. Stahl, M. Höll


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Weitere kurze Tests aus der Serie Abgefahren! findest du auf dieser Übersichtsseite. Wenn du ein Produkt für einen ersten Test vorschlagen möchtest, schreibe uns einfach hier eine Nachricht!

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Der Beitrag Abgefahren! #25: Onza IBEX Reifen mit EDC Enduro Karkasse ist auf MTB-News.de erschienen.

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