
Bereits den Vorgänger hatten wir im Test: daher waren wir gespannt, welche Neuerungen wir am Bell Super 2 erwarten durften und ob diese den sehr guten Eindruck vom ersten Modell verbessern oder nicht. Die auffälligste Neuerung ist sicherlich die Kompatibilität des Super 2 mit dem Kinnschutz, um diesen in einen Super 2R zu transformieren (Test folgt in Kürze), aber auch, dass bei der neuen Version wahlweise das MIPS-System verbaut ist. Hier ist der Test zum orange-feuerroten Bell Super 2.
Bell Super 2 im Test
Technische Daten
Hersteller | Bell |
---|---|
Modell | Super 2 |
Modelljahr | 2015 |
Kategorie | Fahrradhelm - Halbschale |
Einsatzbereich | All Mountain, Enduro |
Aufbau / Struktur | In-Mold Polycarbonate Shell |
Belüftungsöffnungen | 23 |
Verschluss | Schnappverschluss |
Technologien | Overbrow Ventilation™, TAG™ Fit System, GoggleGuide™ Integrated Breakaway Camera Mount, Adjustable Visor System, X-Static® Padding, Breakaway Screws |
Farben | diverse |
Größen | S (52 - 56 cm) , M (55-59), L (58 - 62 cm) |
Verstellung | Kopfumfang über Drehrad, Neigung des Größenverstellsystems |
Gewicht | 410 g (L) |
Preis | 149,90 € (ohne MIPS), 179,90 (mit MIPS) |
In der Hand
FOTO
Form & Schalenaufbau
Wenig geändert hat sich die Form der charakteristischen Lüftungslöcher: Diese sind weiterhin mehreckig und erinnern an Bienenwaben, sind aber “nur” noch 23 Stück an der Zahl – die zwei fehlenden Lüftungslöcher wurden durch Einsätze für den optionalen Kinnschutz ersetzt. Weiterhin ist der Super 2 wie schon der Vorgänger schön tief in den Nacken gezogen, auch an der Kombination EPS-Schaum/Inmold-Schale hat sich nichts verändert. Ebenfalls gleich bleiben die weit außenliegenden Kinngurte, die mit einer Steckschnalle verbunden werden, auch die “Overbrow”-Ventilation ist wieder dabei.
Verarbeitung
Hier gibt es, wie beim Vorgänger, nichts zu meckern – im Gegenteil: Der Super 2 wirkt in seiner Aufmachung mit leuchtender Farbgebung und glänzendem Klarlack noch wertiger. Die Übergänge sind absolut passgenau, nirgendwo finden sich unschöne Spuren schlechter Verschweißung mit dem Polstermaterial. Der Drehknopf zur Kopfumfangsverstellung hat sich in der Form leicht geändert und auch die Kamera-Halterung, bei der die Kamera bei einem harten Schlag automatisch wegbrechen soll (“Integrated Breakaway Camera Mount”) wird nun anders montiert.

Verstellung
Der Bell Super wird in drei Größen angeboten:
- S = 52-56 cm
- M = 55-59 cm
- L = 59-62 cm

Sicherheit
Der Bell Super 2 basiert auf einem EPS-Schaum mit dicker Inmould-Schale und tief in den Nacken gezogener Rückseite. Bereits in der Vergangenheit sind wir einige Helme gefahren, die über das spezielle MIPS-Schutzsystem verfügen. Das zumeist quietschgelbe System soll im Falle eines Sturzes auf den Kopf den übertragenen Rotationsmomenten die Spitzen nehmen und so einen wesentlichen Beitrag zur Unfallsicherheit leisten. Der Vorgänger des Bell Super 2 bot noch keine Option mit MIPS an – der Bell Super 2 kommt nun in beiden Versionen: einmal in der von uns getesteten Variante mit MIPS, alternativ ohne das System. Der Preisunterschied beträgt rund 30 €.
Montage von Helmlampen und -kameras
Der Knackpunkt im vergangenen Jahr: Der Bell Super verfügte über ein eigenes Kamera-Haltersystem mit GoPro-Aufnahme, die optional in einen der Belüftungseinlässe befestigt werden konnte – wir waren aufgrund der geringen Standfestigkeit nicht wirklich zufrieden, wir bekamen den Halter schlichtweg nicht wackelfrei. Bei Helmlampen kein großes Problem, bei Kameras schon eher. Wurde es dieses Jahr besser gemacht? Ein klares Jein.
In Verbindung mit einem kleinen Loch auf der Helmoberseite wird der aktualisierte Adapter obendrauf mit Klett befestigt. Ein an der Unterseite des Adapters befindlicher Pin, der im Loch im Helm fixiert wird, soll eine wackelfreie Konstruktion sicherstellen. Zufriedenstellen konnte uns diese Variante allerdings ebenfalls nicht vollständig, denn wackelfrei bekamen wir auch diesen Adapter nicht vollständig montiert. Bleibt der Griff zum Klebepad, das vor dem Loch gerade noch einigermaßen Platz findet. Kein Problem gibt es bei der Montage von Bike-Leuchten, durch die Vielzahl an Belüftungseinlässen gibt es hier genug Befestigungsvarianten.
Gut allerdings am neuen Adapter: Aus Sicherheitsgründen gibt der Adapter bei einem harten Schlag nach und die GoPro verabschiedet sich vom Helm, ohne den Fahrer im Fall der Fälle beim Einschlag zu verletzen.

Auf dem Kopf
Passform / Sitz / Tragekomfort
Liegt es am MIPS-System, hat sich vielleicht etwas an den Polstern geändert? Fakt ist: Der Bell Super 2 konnte bezüglich Komfort und Sitz nochmal zulegen und gehört definitiv zu den bequemsten Helmen am Markt. Die Polster sind weiterhin dünn, aber optimal platziert und wo man auch von außen drückt – nirgendwo ist der Bell ungemütlich. Von der Passform hat sich nicht allzuviel geändert: Mit meinem Kopfumfang von 63 cm passt die offiziell bis Größe 62 cm zugelassene Größe L optimal und hat zudem noch viel Verstellspielraum für kleinere wie auch sogar noch für größere Köpfe. Seitlich wackelt der Helm mit geöffneter Kopfumfangsverstellung minimal – bei meinem langen, schmalen Kopf aber Standard bei Helmen jeden Modells.
Belüftung
Bezüglich der Luftzufuhr befindet sich der Bell Super 2, wie schon der Bell Super, eher im Mittelfeld. Trotz üppigen 23 Lufteinlässen und der “Overbrow Ventilation” im Stirnbereich mag sich kein perfekter Durchzug einstellen, das kennen wir so ähnlich vom Vorgänger. Die Luft kann innerhalb des Helmes dank verzweigter Luftkanäle recht gut zirkulieren, ein dauerhafter Luftdurchzug ist jedoch nicht vorhanden, das können die Mitbewerber teilweise besser. Einen Satz möchte ich aus dem vorherigen Bell-Test zitieren, denn dieser passt ebenso auf den Bell Super 2: “Hier hat Bell sich (was schon äußerlich sichtbar wird) gegen Belüftung und für Schutz entschieden; ein Zielkonflikt, der bei jedem Helm gelöst werden muss.”.
Schutzwirkung
Massiv und robust: Der Bell Super ist kein Leichtgewicht, bietet aber durch eine üppige EPS-Schaumkonstruktion eine Menge Schutz. Das MIPS-System soll dabei für zusätzliche Sicherheit sorgen. Bei zwei schweren Stürzen in Südfrankreich war der Bell, auch wenn der Sturz nur sekundär auf den Helm erfolgte (Haupteinschlag geschah auf Rippen und Oberkörper), zur Stelle.
Test-Fazit – Bell Super 2
Viel Licht, sehr wenig Schatten: Der Bell Super 2 hat sich im Vergleich zum Vorgänger in vielen Punkten verbessert. So ist die Passform subjektiv nochmal besser geworden, der Helm ist einer der bequemsten Modelle auf dem Markt und hat mit dem optionalen MIPS-System das modernste Sicherheitssystem in MTB-Helmen integriert. Die Verarbeitung ist sehr hochwertig und schutztechnisch hat er uns bisher nicht im Stich gelassen. Was war nicht gut? Die Belüftung des Bell Super 2 ist wie schon beim Vorgänger zulasten des besseren Schutzes in Ordnung, aber nicht herausragend, das Drehrad zur Kopfumfangsverstellung könnte griffiger sein und der Kamera-Adapter sitzt auch hier nicht ganz fest. Meckern auf hohem Niveau – insgesamt überwiegen die positiven Aspekte bei Weitem und der Bell Super 2 kann definitiv überzeugen.
Stärken
- enorm bequem, gute Passform
- MIPS integriert
- sehr hochwertige Verarbeitung
- optionale Erweiterung durch Kinnbügel
Schwächen
- hoher Preis (außer du nutzt jetzt das aktuelle Angebot bei Rose, siehe unten!)
- Kamera-Adapter etwas wackelig
- Belüftung
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Weitere Informationen
Website des Herstellers: www.bellhelmets.com
Text & Redaktion: Johannes Herden | MTB-News.de 2015
Bilder: Johannes Herden, Sebastian Beilmann, Dennis Helms
Der Beitrag Bell Super 2 Enduro-Helm im Test: Super-Nachfolger? ist auf MTB-News.de erschienen.